Filternde Gesichtsmasken (Einweg-Atemschutzmasken) unterliegen verschiedenen regulierenden Standards auf der ganzen Welt. Diese Normen spezifizieren bestimmte erforderliche physikalische Eigenschaften und Leistungsmerkmale die seitens der Masken einzuhalten sind.
Behörden beziehen sich häufig auf diese Normen, wenn sie Empfehlungen für Atemschutzgeräte aussprechen und beispielsweise angeben, dass ein "KN95, FFP2 oder gleichwertiges" Atemschutzgerät verwendet werden solle.
Untenstehende Tabelle erläutert die zu erfüllenden Testkriterien sowie die Umstände der Messungen für folgende Normen:
Definitionen von in der Tabelle verwendeten Termini:
Filter performance — the filter is evaluated to measure the reduction in concentrations of specific aerosols in air that passes through the filter.
Test agent — the aerosol that is generated during the filter performance test.
Total inward leakage (TIL) — the amount of a specific aerosol that enters the tested respirator facepiece via both filter penetration and faceseal leakage, while a wearer performs a series of exercises in a test chamber.
Inward leakage (lL)— the amount of a specific aerosol that enters the tested respirator facepiece, while a wearer performs a normal breathing for 3 minutes in a test chamber. The test aerosol size (count median diameter) is about 0.5 micro meter
Pressure drop — the resistance air is subjected to as it moves through a medium, such as a respirator filter.
Basierend auf diesem Vergleich können der chinesische Standard KN95, der amerikanische N95 Standard sowie die australischen, koreanischen und japanischen Standards als "Äquivalent" zu den europäischen FFP2 Masken zum Filtern von nicht auf Öl basierenden Partikeln (beispielsweise PM 25-Luftverschmutzung, Bioaerosole wie z.B. Viren, Partikel von Waldbrände & Vulkanausbrüche) angesehen werden.
Allerdings sollten sich Anwender vor der Auswahl der Masken über die lokalen Atemschutzvorschriften und -anforderungen informieren und sich im Zweifelsfall bei ihrer örtlichen Gesundheitsbehörde erkundigen.
Quelle (Text und Tabelle):
3M / comparison of FFP2, KN95, N95 filtering facepiece respirator classes
Leider befindet sich Ware im Umlauf, die nicht die Bezeichnung Atemschutz verdient. Dies ist gefährlich - der Träger geht von einer Schutzwirkung aus, die nicht vorhanden ist.
Nun ist die Überprüfung einer Atemschutzmaske für den Laien jedoch schwierig. So bedeutet "dick" nicht unbedingt gut, und dünn muss nicht schlecht sein.
Im folgenden deshalb einige Hinweise, durch die sie Fälschungen identifizieren können bzw. überprüfen können, ob in Ihre Maske zumindest ein hochwertiges Filterfließ eingebaut ist.
(1)
Die wirksame Filterschicht ist das so genannte "melt blown layer", was soviel wie "geschmolzen geblasene Schicht" bedeutet. Es gilt also zu überprüfen, ob die Filterschicht Ihrer Maske aus diesem "melt blown layers" besteht. Denn das ist die Schicht die letztendlich die Viren aufhält.
Hierzu machen wir uns die Eigenschaften des melt blown layers zu nutze: Es brennt nicht (bzw. nur mit ganz kleiner blauer Flamme), sondern es schmilzt bei Hitzeeinwirkung und wird zu einer wasserklar-durchsichtigen, dicken Flüssigkeit die bei Wegnahme der Flamme wieder erstarrt.
Gefälschte Filterschichten sind z.B. aus Zellstoffen und brennen oft deutlich mit orangener Flamme.
Schneiden Sie also eine Maske auf, auch wenn dies schmerzt. Identifizieren das melt blown layer und testen es mit einem Feuerzeug. Sie erhalten somit zumindest eine Aussage, ob die Maske eine wirksame Filterschicht besitzt oder eine billige Fälschung ist.
Auch entwickeln Sie im Laufe der Zeit "ein Gefühl" für die Qualität des melt blown layers. Will sagen: Wenn Sie 10, 15 verschiedenen Masken vergleichend aufgeschnitten haben (und am besten noch die Testberichte dazu studiert haben) können Sie schon zumindest eine Tendenzaussage treffen welches melt blown layer hochwertig aussieht und welches nicht.
(2)
Der Wassertest: Eine Maske darf nicht durchweichen. Füllen sie also eine gute Portion Wasser auf die Innenseite einer Maske, und warten sie, ruhig lange. Danach drücken sie die Außenseite der Maske auf eine Serviette, ein Küchentuch oder ähnlich saugfähiges. Dieses muss absolut trocken bleiben.
(3)
Der Sitz: Eine KN95 / FFP2 Maske muss so geformt sein, das kein Seitenluftstrom in die Maske kommen kann.
Wir weisen darauf hin, das diese Tests natürlich keine Aussage treffen können ob eine Maske den gängigen Normen entspricht. Aber sie sind zumindest schon einmal ein Werkzeug um qualitativ minderwertige und somit gefährliche Ware zu identifizieren und dadurch dem Anwender etwas mehr Sicherheit bei der Beurteilung seines Atemschutzes zu geben bzw. ihn vor der Anwendung offensichtlich minderwertiger Qualität zu schützen.
UPDATE:
Obige Ausführungen waren zu Anfang der Pandemie ausgesprochen relevant, waren doch ausgesprochen viele Fakes auf dem Markt. Mittlerweile hat sich die Qualitätssituation deutlich zum besseren gewendet. Wir lassen die Informationen trotzdem online, ggf. interessiert es ja noch jemanden.
Vorab, die gängigen FFP2 / KN95 Atemschutzmasken sind Einwegmasken, die unter normalen Umständen nach Anwendung entsorgt gehören. Nun sind die Umstände aber nicht normal, und was tun wenn nicht genug Masken verfügbar sind ? Aber dringend benötigt werden ? Umgehend ?
Folgender Spiegel Artikel setzt sich mit der Thematik "Masken sterilisieren" und der Position der Bundesregierung, des Robert Koch Instituts und des Instituts für Arbeitsschutz auseinander: [ Link zu Spiegel Artikel ]
Zusammenfassend kann man sagen, das obige Arbeitsgruppe zu dem Ergebnis kommt, das eine erfolgreich sterilisierte FFP2 / KN95 Maske durchaus deutlich besser ist als gar keine Maske. Die Sterilisierung muss in Bezug auf Hygiene, Temperatur und Zeit verantwortungsvoll und fachgerecht geschehen. Sterilisierte Masken sollten nur noch personalisiert eingesetzt werden und die Sterilisation sollte nicht öfter als 3 mal geschehen.
Legals: Wir bitten zu beachten, das der Artikel vom 1.4.2020 ist. Aktuellere behördliche Anweisungen / Vorschriften sind natürlich zu berücksichtigen, insbesondere Unternehmen sollten die für sie aktuell gültigen Regularien kennen und beherzigen. Das dem Artikel unterliegende Arbeitspapier ist zu studieren. Des weiteren distanzieren wir uns hiermit selbstverständlich von jeglicher Empfehlung Einwegmasken mehrfach zu verwenden.
Trotzdem testen wir unsere Masken vor Aufnahme in unser Sortiment mehrfach im Temperaturschrank für jeweils über eine Stunde bei 100°C, also deutlich über den im Artikel genannten 70°C und vertreiben nur Ware, die nach dem Test keinerlei optische oder geruchliche Auffälligkeiten / Makel zeigte. Nur für den Fall das unsere Masken in einer absoluten Ausnahmesituation tatsächlich verantwortungsvoll sterilisiert und mehrfach verwendet werden müssen.
WICHTIGES UPDATE:
Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) widerspricht der bisherigen Empfehlung. Notwendig sei eine Dekontaminierung über 90 Minuten bei 90°C Hitze. [ Link zum Artikel in der FAZ].
Die Untersuchungen seien jedoch noch nicht abgeschlossen.
Hier stellt sich unsererseits die Frage, ob dies nicht der Filterschicht schadet - die wirksame ist das "Melt Blown Layer", was soviel wie "geschmolzen geblasene Schicht" bedeutet und Rückschlüsse auf den Produktionsprozess zulässt. Bei welcher Temperatur dieses Material schmilz ist uns unbekannt, die Schlussfolgerung dass das Material schmelzfähig ist ist jedoch naheliegend.
Stehen bleibt die Aussage, das eine verantwortungsvoll dekontaminierte Maske besser ist als gar keine, aber auch das die innitiale Beschränkung der Sterilisation auf 3 Durchgänge nun noch mehr Berechtigung hat.
Wir distanzieren uns weiterhin von jeglicher Sterilisierung und stellen diese Informationen nur für absolute Notfälle zur Verfügung.
UPDATE:
Wir lassen das obenan mal stehen, da es auch bei uns leider Mitmenschen gibt die sich nicht jeden Tag ein bis zwei hochwertige Masken leisten können.
Trotzdem sei angemerkt, das hochwertige Masken mittlerweile so breit verfügbar und auch so günstig sind, das eigentlich nicht mehr sterilisiert werden sollte !
Der Sinn von Atemschutzmasken ist sowohl der Eigen- als auch der Fremdschutz.
Masken mit Ausatemventil verfügen über mangelhaften Fremdschutz - der Träger hingegen genießt den Komfort eines reduzierten Ausatemwiderstandes, bläst aber dafür seine eigenen Viren ebenso rücksichtslos wie ungebremst in die Umgebung.
Wir erachten dies als egoistisch und führen deshalb bewusst keine Masken mit Ausatemventil (Mit Ausnahme des FFP3 für Menschen die schwere körperliche Arbeit durchführen müssen bzw. aufgrund gesundheitlicher Einschränkungen keine Maske ohne Ventil tragen können und höchsten Schutz bedürfen).
Bitte kaufen Sie nur Masken mit Ventil, wenn dies unbedingt notwendig ist, und nicht aus reinen Gründen des Komforts !
Beim Tragen von Atemschutz über längere Zeit kann sich ein unangenehmes Gefühl an den Ohren einstellen. Bei den qualitativ höherwertigen, enger sitzenden & somit dichter abschließenden FFP2 / KN95 Masken sogar noch mehr als beim einfacheren Chirurgenmundschutz.
Ein simpler, pragmatischer Trick verschafft Abhilfe: Verbindet man die beiden Ohrschlaufen hinter dem Kopf mit einem Haargummi, einer Büroklammer o.ä. lastet der Druck nicht mehr auf dem sensiblen Bereich hinter den Ohren. Und mit der länge des Verbindungsgegenstandes lässt sich der Anpressdruck sogar individuell passend beeinflussen.
UPDATE:
Mittlerweile gibt es wiederverwendbare Maskenhalter, die die Funktion der anfänglichen gebastelten Behelfsmittel übernehmen. Sie sind der günstigste Weg, den Tragekomfort der Masken für Ihre Mitarbeiter zu erhöhen. Bei Hörgeräteträgern sowie Brillenträgern können sie sogar essentiell sein.
Die sympatische Firma EWIKON, ein führender Hersteller beheitzter Einspritzdüsen für Plastikspritzgussmaschinen, stellt Krankenhäusern, sozialen Einrichtungen sowie Alten- und Pflegeheimen diese Halter kostenfrei zur Verfügung [ Link zur Ewikon Maskenhalter Page ]. Zudem steckt in dem Maskenhalter von EWIKON viel Kompetenz & Liebe - Design und Material sind einfach perfekt. Unsere Kunden können Maskenhalter (leider nicht die von EWIKON) natürlich auch über uns beziehen.
Plus Update zu den "neuen" Laientests für jedermann
Ein geschätzter Kunde informierte uns, das die Eigentümerfamile seines Unternehmens sehr daran interessiert sei, Corona Schnelltests innerhalb des Unternehmens durchzuführen. Unklar sei jedoch, ob dies einerseits juristisch erlaubt sei, und andererseits seien hilfreiche Anmerkungen, wie man ein solches Testkonzept denn bestmöglichst gestaltet, willkommen.
Wir fanden die Frage hochinteressant, insbesondere da wir eine sauber & sicher implementierte Teststrategie als einen Baustein erachten, der mit vergleichsweise niedrige Kosten ein hohes Plus an Risikominimierung bietet.
Und im November / Dezember letzten Jahres ist Bewegung in die Sache gekommen: Der Arztvorbehalt für Corona In Vitro Diagnostika ist gekippt. Darüber hinaus: Die Vorgaben seitens der Politik / der gesetzgebenden Stellen sind erfreulich sinnvoll und pragmatisch. Aber: Es gilt ein paar wichtige Punkte zu beachten, einfach Tests kaufen und loslegen ist nicht zu empfehlen.
Folglich haben wir eine umfassende und vor allem fundierte Stellungnahme zu den Möglichkeiten von Unternehmen, selbst Antigentests durchzuführen, erarbeitet.
Hierzu haben wir im ersten Teil die relevanten Gesetzestexte, die Äusserungen des Bundesministeriums für Gesundheit sowie die erklärenden und präzisierenden Äusserungen der Landesregierungen von Baden-Württemberg, Hessen und NRWs analysiert und mit Quellenangaben dargelegt.
Im zweiten Teil beschäftigt sich der Text mit praktischen Hinweisen, wie ein gutes und sicheres Testkonzept ausgestaltet sein sollte, damit es sowohl professionel funktioniert als auch das ok der relevanten Stellen bekommt.
Dies hier zu präsentieren sprengt den Rahmen. Wir stellen Ihnen diese Arbeit inklusive der Quellendokumente gerne kostenfrei zur Verfügung. Unabhängig davon ob Sie unser Kunde sind oder nicht.
Bitte kontaktieren Sie hierfür Hr. Lay, Sie finden seine Daten auf der Kontaktseite.
UPDATE:
Obige Aussagen beziehen sich auf die Zeit, als es nur Rachen-Abstrichtests sowie Nasen Abstrichtests gab und diese durch medizinisch geschultes Personal angewendet werden mussten.
Mittlerweile gibt es die Laientests, die es jedem ermöglichen sollen, zu testen. Auch ohne medizinische Vorbildung.
Aber, selbst mit dem Laientests sollte man unseres Erachtens als Arbeitgeber ein nachweislich tragfähiges Konzept haben (und wenn nicht nicht mehr verpflichtend, dann aus Professionalität und Cleverness).
Beispiele warum: Sollte ein negativ getesteter Probant 24 Stunden danach positiv sein (ein Antigentest ist eine Momentaufnahme!) und schlimmstenfalls Leute anstecken dann wollen Sie ehrlich sagen können "wir haben sichergestellt das die Tests 120% professionell angewendet werden". Wenn ein Mitglied Ihres Testteams selbst Corona bekommt wollen Sie sagen können "Folgende Schutzmassnahmen haben wir während den Tests ergriffen." Und noch viel wichtiger ist Ihnen das der Testteam-Mitarbeiter selbst überzeugt sagt "Das hab ich von überall, aber nicht von meinem Arbeitgeber. Die haben echt alles beachtet !"
Das sind Situationen die vorkommen können. Ohne das Sie es überhaupt beeinflussen können. In obigen Beispielen: der Probant hat tatsächlich erst 24 Stunden nach Ihrem Test eine nennenswerte Virenlast entwickelt und das Mitglied Ihres Testteams hat sich im Supermarkt angesteckt....
Auch wenn die Hürde des medizinisch geschulten Personals durch die Laientests abgeschwächt ist - es macht aus unserer Sicht trotzdem Sinn einige Dinge zu beachten / festzulegen. Das kostet nicht viel Zeit, bringt aber ein grosses Plus an Sicherheit:
Letztendlich ist noch die Auswahl des Tests wichtig.
Klar, er muss beim Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte als zugelassener Laientest gelistet sein ( Link ).
Aber auch ein Blick in die "technischen Daten" lohnt sich.
Die prominentesten, immer kommunizierten sind sicher Spezifität und Sensitivität.
Wir finden jedoch auch die Nachweisgrenze interessant, ist sie doch eine Aussage ab welcher Virenlast ein Test anschlägt! Hierzu muss man in die Beipackzettel gehen. Und stellt fest, das sich ein Vergleich mehr als lohnt, die Unterschiede bei den aktuell beim BfArM gelisteten Tests ist nicht geringer als Faktor 5 !
=> Wir erachten Testen als einen Baustein des Schutzkonzeptes, der mit recht geringen Kosten ein grosses Plus an Risikominimierung und Sicherstellung der Produktivität bietet. Und wir helfen gerne, damit Ihr Testkonzept ein professioneller, funktionierender Erfolg wird.
Wir möchten noch auf eine Seite der Uniklinik Heidelberg ( Link zur Seite ) hinweisen, die unabhängige Studien zu Antigentests darlegt, inklusive Links zu den jeweiligen Studien. Aktuell werden dort 23 Abstrichtests bewertet (klar, es gibt viel mehr), zu den Speicheltests gibt es noch keine Studien. Trotzdem ist die Seite die kompletteste uns bekannte unabhängige (!) Datenquelle und sicher einen regelmässigen Blick wert !
Die Neue Zürcher Zeitung berichtet in Ihrem Artikel [ Link zum Artikel ] von Studien des CeMM (Forschungszentrum für Molekulare Medizin in Wien) [ Link zur Studie ] und des MIT (Massachusetts Institute of Technology) [ Link zur Studie ], die die für eine Infektion notwendige Virenmenge bei 1.000 bzw. 300 bis 2.000 Corona Viren verorten.
Im Vergleich mit z.B. HIV oder Noroviren (Durchfall), bei denen schon wenige für eine Ansteckung genügen, ist diese Zahl hoch. Beide Forscherteams betonen, dies sei eine gute Nachricht, ein Raum müsse nicht komplett virenfrei sein um einer Infektion zu entgehen.
Diese Menge stellen Sie nun der von einer infizierten Person pro Stunde ausgestossenen Virenmenge gegenüber. Diese läge lt. MIT bei normalem Atmen bei der 10fachen der für eine Infektion notwendigen Menge, beim Sprechen der 460fachen Menge. Singen erhöhe die Menge der ausgestossenen Viren nochmal um den Faktor 6.
Letztendlich heisst dies, das (neben dem Gebrauch von Schutzmasken, die die Aufnahme sowie Abgabe von Viren zwar nicht auf 0 bringen, aber drastisch reduzieren) dem regelmässigen und richtigen Lüften eine hohe Bedeutung zukommt, reduziert es doch die Virenlast im Raum.
Praktische Implikation ist z.B., das bei längeren Autofahrten eben selbst ein FFP2 nicht ausreichend ist, da in dem recht kleinen Luftraum des Autos insbesondere beim Gespräch nach kurzer Zeit schon recht hohe Virenkonzentrationen herrschen können.
Einfache Mathe: das 460fache der für eine Infektion ausreichenden Menge pro Stunde beim Sprechen, der FFP2 des infizierten Sprechers filtert 95%, der des gesunden Hörers nochmal 95%, ergibt : 460 * 0.05 * 0.05 = 1.15. In Worten: Selbst wenn beide Personen im Auto FFP2 tragen, nach einer Stunde Gespräch und Klimaanlage auf Umluft ist eine Infektion recht wahrscheinlich. Trägt nur eine Person eine FFP2 Maske, so ist dies rechnerisch schon nach weniger als 5 Minuten der Fall ! Abhilfe kann nur regelmässiger (!) und kompletter Austausch der Luft im Auto sowie das konsequente Tragen von Masken durch alle Passagiere sein. Die dann auch nicht kurz zum Essen/Trinken abgesetzt werden sollten, bzw. wenn das unbedingt sein muss: Vorher Fenster aufmachen und gründlich durchlüften !
Das z.B. ein 2 stündiger Fondueabend zu viert mit angeregten Gesprächen und aufgrund des Essens fehlenden Masken ein hohes Infektionsrisiko für alle beteiligten hat wird ebenfalls deutlich.
Die gute Nachricht ist aber: Der gut gelüftete, grosse Konferenzraum, in dem sich 3 Schutzmasken tragende Mitarbeiter für 20 Minuten aufhalten, dürfte jedoch ein tragbares Risiko darstellen.
Weiterhin ist zum Thema Mindestabstand anzumerken, das die Verbreitung von Corona stark durch Aerosole geschieht. Hält man sich also in einem durch Sprechen, fehlende Lüftung und viele Personen virengeschwängertem Raum auf, dann dürfte auch Mindestabstand nicht mehr viel helfen - die Wolke schwebt halt gleichmässig in der Luft. Wichtig ist und bleibt: gutes Lüften, qualitativ hochwertiger, dichtsitzender Atemschutz, und Minimierung der im Risikoraum verbrachten Zeit.
Es gibt zwei Internetseiten, auf denen sich der Impffortschritt in Deutschland recht gut verfolgen lässt. Sowohl die Anzahl der geimpften Personen, aber auch die Menge des vorhandenen Impfstoffes, Grafiken zum Impffortschritt, zeitliche Projektionen, Statistiken - beantwortet eigentlich alle denkbaren Fragen, in hoher Detailtiefe und das auf übersichtliche Art und Weise.
Impfdashboard.de ist die Seite von Zusammen gegen Corona und
Impfmonitor.org arbeitet die ganzen Daten des RKI sehr schön grafisch auf (UPDATE: diese Seite ist aktuell leider down).
Coronatests haben eine vorgegebene Lagertemperatur. Diese sollte nicht überschritten werden.
Wir verweisen hierzu auf eine Studie aus dem Labor des Virologen Christian Drosten, veröffentlich im "Journal of Clinical Virology", Ausgabe 138. ( Link zur Studie )
Bereits kurze Erwärmungen auf 37 Grad führten zu einem deutlichen Verlust an Sensitivität (falsch negativ).
Wenn Sie also Tests an Ihre Mitarbeiter ausgeben:
Nein, der Test sollte nicht eine Stunde in der Brusttasche des Hemdes während der S-Bahn Fahrt nach Hause getragen werden. Auch das Armaturenbrett des Autos ist ein schlechter Lagerort, genauso wie die sonnengeflutete Fensterbank daheim.
Sollte die Schule Ihres Kindes diesem Tests mitgeben, achten Sie darauf, das der Lehrer die Kinder informiert, das 20 Minuten in der schwarzen Schultasche auf dem Schulheimweg an einem sonnigen Tag durchaus die Qualität des Tests negativ beeinflussen können.
Am wohlsten fühlen sich Corona Tests immer noch im Medizinschränkchen bei Raumtemperatur.
An und für sich keine grosse Sache - aber man sollte es wissen und kommunizieren, sonst kommt es (testunabhängig !) zu unnötigen Qualitätsverlusten.